Ehrengast Waldemar Cierpinski war an diesem Tag ein gefragter Mann, der mit seiner bemerkenswerten Schlichtheit ein Olympiasieger zum Anfassen war. Der Doppelolympiasieger von 1976 und 1980 sprach mit vielen Teilnehmern, stand für hunderte Fotos zur Verfügung und gab viele Autogramme. Er lobte die Veranstaltung am Ende des Tages wegen der familiären Atmosphäre und der tollen Organisation. Mit großem Interesse wurden seine Interviews verfolgt. Er begab sich zwischendurch auch auf die Strecke, was ihm offensichtlich Respekt abnötigte: „Wenn man durch diese Berg- und Talstrecke gelaufen ist, weiß man was man gemacht hat.“ Dies aus seinem Munde zu hören, unterstreicht den Anspruch dieser Sportveranstaltung... so steht es auf der Homepage des Veranstalters
Mit am Start waren Udo und René. Beide wollten als Mitglieder einer 4er Staffel jeweils den Halbmarathon für ihren Arbeitgeber bestreiten. Verletzungsbedingt sagte allerdings am Vortag ein Sportler ab. Zu dritt macht einer 4er Staffel wenig Sinn. Glücklicherweis gab es noch zwei weitere Läufer auf der 8er Strecke. So buchten kurzerhand Robert (der Dritte aus der Viererstaffel) und René auf die 8km um. Es gab wieder eine Staffel.
Udo, welcher sich im Feinschliff für den London Maraton (3.10.) befindet, blieb beim Halbmarathon. Soweit die Taktik vor Fahrtantritt.
(Bericht von Udo) Nach einer Anfahrtsodyssee kamen wir mit nur einem kleinen Zeitfenster in Eibenstock an. Coronainfo abgeben, Startnummer holen, Umziehen und in die Startaufstellung. Wie habe ich das Gefühl vermisst. Seit knapp zwei Jahren wieder einen richtigen Wettkampf. In der Startaufstellung trifft man dann natürlich bekannte Gesichter. Der Startschuß und der erste Kilometer eigentlich viel zu schnell. Der erste Berg und ich komme gut in den Lauf. Wieder eine längere Bergabpassage und ich laufe zu zwei Männern auf. Der eine erzählt mir, dass er erst seit vier Jahren läuft und vorher am Tag eine Schachtel geraucht hat und 25 Kilo Übergewicht hatte.
Es geht immernoch bergab und und wir sind flott unterwegs. Wir laufen auf eine junge Frau auf. Sie läuft sonst nur mit KInderwagen. Hatte nacheinander drei Kinder und ist verdammt schnell. Dann gehts mal links rum und die Berge gehen los. Ich kann mein Tempo gut halten und irgendwie geht es entweder bergan oder bergab. An der Talsperre Eibenstock gehts über die Staumauer und im Anstieg kann ich noch ein paar Plätze gutmachen. Dann kommt der letzte Kilometer. Davor hatten alle etwas Angst. Da sind noch paar Höhenmeter zu meistern, aber es geht. Besser als gedacht! Im Stadion angekommen, ist nur noch eine halbe Runde zu laufen. Da meldet sich die linke Wade. Das Sorgenkind in der Vorbereitung läßt mich noch bis ins Ziel. Ein Blick auf die Uhr verät mir, schneller als gedacht! Ganz schön fertig, aber glücklich geht es dann ans Elektrolyte auffüllen. Wenn der Londonmarathon auch so läuft, bin ich zufrieden.
Udo zog straff seine Bahn und blieb mit 1:55h deutlich unter der Vorgabe von 1:59h. Dies bedeutete Platz 74 und Platz 7 in seiner Altersklasse. Da innerhalb des DTM noch die 10. Sächsische Behördenmeisterschaft ausgetragen wurde, belegte Udo einen stolzen Platz 2 in seiner Altersklasse.
Abermals mit Respekt ging René die auf die Strecke. So weiß man ja, wenn Start und Ziel am gleichen Ort sind, dass man alles wieder hinauf muss, was man hinabläuft. Und gefühlt ging es ewig bergab. Umso mehr konnte man den Schlussanstig genießen. Wohl dem, der da noch auf Reserven zugreifen konnte.
Robert und René peitschten sich gegenseitig um Eibenstock. Die Kilometer verflogen rasch. Den Schlussanstieg konnte René etwas besser meistern und lief 24
Sekunden auf Robert heraus.
René beendete seinen 8km Lauf auf Platz 5 gesamt und holte sich den 2. Platz in seiner Altersklasse. Auch der 8er war Bestandteil der Behördenmeisterschaft. Aufgrund der glücklichen Umbuchung auf die 8km Strecke konnte René mit 35:04min Platz 1 in der Behördenwertung (männlich) erringen. Robert kam in 35:28min auf Platz 8 ins Ziel. Hinzu kam aufgrund einer starken Teamleistung noch Platz 1 in der Behördenstaffel ... unverhofft kommt oft
Erwähnen muss man allerdings, dass René nicht Behördenschnellster war. Kristin Zimmermann (Stadtverwaltung Zittau) war Allerschnellste in 33:16min. Zum
Glück eine Frau und eine separate Wertung :-) ... Unerklärlich allerdings, wie diese Strecke fast 2min schneller zu absolvieren geht --> Respekt
Platz 1 Gesamt bedeudet in Eibenstock immer den Siegerwimpel. Bei zwei Gesamtsiegen, sieht es wie folgt aus ...
Da kann man schon mal vom Halbmarathon auf den 8er zurückbuchen.
Fazit: Ein gelungener Tag mit vielen bekannten Sportlern. Endlich mal wieder ein Wettkampft vor Ort und dann diese Ergebnisse ... unbeschreiblich