Mit 11 km Länge und einer Höhendifferenz von 1.462 Metern ist der Karwendel-Berglauf der spektakulärste Berglauf Deutschlands und war 2008 Austragungsort der Deutschen Berglaufmeisterschaften. Die Strecke führt von der Fußgängerzone Mittenwalds (912m) über die Dammkar-Skiabfahrt hinauf zur Nördlichen Linderspitze in 2.374 m Seehöhe.
Um den Teilnehmern ein Gipfelerlebnis bieten zu können, wurde im Jahr 2014 das bisherige Ziel vom sog. Passamani auf die Nördliche Linderspitze
verlegt.
An der Bergstation der Karwendelbahn erwartet die Läufer nicht nur ein weltweit einzigartiges Gebäude, das in Form eines Riesenfernrohres gestaltet wurde, sondern auch faszinierende Ausblicke in die Alpenwelt Karwendel.
Bericht von Sebastian E.
Am Samstag den 15.7.2017 ging ich zum dritten mal beim Karwendelberglauf an den Start. Dieser führt aus dem Ort Mittenwald über Forststraßen, Bergpfade und Geröllfelder durch das Dammkar hinauf zur Bergstation der Karwendelbahn. Aufgrund des schlechten Wetters konnte der letzte Teil der Strecke von der Bergstation hinauf zur Nördlichen Linderspitze nicht gelaufen werden. Es war kalt und verregnet.
Wie gewohnt war das Starterfeld top besetzt, Robbie Simpson, Jacob Adkins, Filimon Abraham, Yosief Tekle, Thomas Kühlmann, Chunky Liston,... um nur einige Namen zu nennen. Bei den Frauen war es ziemlich sicher, dass Melanie Noll das Rennen für sich entscheiden würde. Wir starteten bei ca. 8°C und Regen in Mittenwald. Nach 500m mussten alle ungefähr 2-3min. am Bahnübergang warten, weil noch ein Zug abfuhr. Nach ungefähr 1,5km biegt die Strecke von der Straße auf eine steile Forststraße ab.
Nun galt es die Kräfte richtig einzuteilen. Am Ende der Forststraße gab es die erste Verpflegungsstelle. Hier wird der Forstweg zum Bergpfad und man läuft nun in steilen Serpentinen viele Höhenmeter bis über die Baumgrenze, dann durch Krüppelkiefern und Alpenrosen, und irgendwann ist es nur noch Geröll... Im Vergleich zu den Vorjahren lief dieser Abschnitt bei mir besonders gut.
An der Dammkarhütte gab es dann die zweite Verpflegung. Nun begann der schwierigste Teil der Strecke - das Geröllfeld. Das heißt man weiß nicht wie der nächste Schritt wird. In diesem Abschnitt heißt es konzentrieren, um nicht zu oft abzurutschen. Hier kam die Siegerin an mir vorbei und ich konnte noch einige Höhenmeter mit ihr gemeinsam laufen.
Mit zunehmender Höhe wurde es merklich kälter - Wind, Graupel und Nebel. Die Temperatur im Ziel betrug 2°C. Die Kälte kam mir persönlich entgegen, und ich konnte besonders in den steilen Stücken gut "pushen". Am Ende des Geröllfeldes wird der Weg etwas felsiger und steiler bis man schließlich in den Dammkartunnel - ein 500m langer Tunnel, der bis zur Bergstation führt, einbiegt.
Hier konnte ich noch einige Läufer überholen. Am Ende des Tunnels war dann das Ziel erreicht.
Mit dem 23. Platz und 1h17min (inklusive Warten am Bahnübergang) konnte ich die für mich bisher beste Platzierung und beste Zeit am Karwendel erreichen.
Eine starke Leistung zeigte auch mein Vater, Holger Enke. Er konnte mit einer Zeit von 1h37min den VIERTEN Platz in seiner AK erreichen, und das zum Karwendel-Debüt!
Sieger wurde mit deutlichem Vorsprung Robbie Simpson, der mit seinen Landsleuten Jacob und Chunky auch die Teamwertung als TEAM SCOTLAND gewinnen
konnte.
Nach dem Lauf lichtete sich der Nebel ein wenig und wir konnten noch auf die Linderspitze wandern, bevor es mit der Gondel wieder nach unten ging. Den Abend
ließen wir gemeinsam mit Chunky, Robbie und Jacob (Team Scotland) in der Pizzeria ausklingen. Am nächsten Morgen trafen wir uns noch zu einer Wanderung bzw. Läufchen auf den Osterfelder Kopf in
Garmisch bei herrlichem Sonnenschein.
- ein rundum gelungenes Wochenende -
Cheers!
Sebastian
Quelle: http://www.karwendel-berglauf.de/
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